Nach dem ich Cyberpunk 2077 als einer der Ersten in unserer Runde gestartet habe, habe ich es auch als einer der Ersten wieder zur Seite gelegt. Nach dieser Erfahrung hatte ich ein zwei Absätze geschrieben. So viel Vorweg: Es hat mich nicht gecatched. Aber ich gehe stark davon aus dass es das noch tun wird, sobald ich es ein zweites Mal mit neuer Hardware versuchen werde. Denn mein Hauptproblem war ein richtig fieser Inputlag mit der Maus. So war das Spiel für mich nicht wirklich spielbar und mit den Settings damit es flüssig lief, sah es auch nicht so schick aus wie alle immer sagen.
Mal abgesehen von der Technik, muss ich aber auch sagen – zumindest bei meiner 4-stüngen Erfahrung mit CP77 – konnte mich die Qualität der Spielwelt nicht überzeugen. Ich hoffe dann irgendwann 2021 eines Besseren belehrt zu werden, da Fleisch, Tom und Bukowski ja begeistert waren. Auf der anderen Seite gab es dann aber eben auch noch mich und die Leute bei denen es nicht rund lief oder auch überhaupt nicht, wie bei den PS4-Menschen. Gut, das nur vorweg, denn das soll kein genereller Cyberpunk-Bash werden. Ich will meinen Ersteindruck nur mal festhalten um ihn dann beim nächten Anspielversuch zu wiederlegen.
Als Anlass die zwei Absätze dann doch noch zu veröffentlichen, kam dann meine Alternative zu Cyberpunk: Star Wars Fallen Order. Von Respawn (Titanfall, Apex Legends) erstellt, mit guten Kritiken als Singleplayer-Spiel und eben im Star Wars Universum ein Pflichtspiel für mich. Ich habe mir nach der ersten Stunde einfach mal ganz neutral überlegt wie ich den Einstieg fand, nach dem dieser bei Cyberpunk so betrübt war. Aber lest selbst.
Meine erste Stunde in Night City
Die Wahl der Background-Story. Fies, weil man sich hier schon entscheiden muss obwohl man noch nicht mal richtig angekommen ist ist. Dann erstmal eine Stunde lang Charakter erstellen. Das war cool. Jetzt aber endlich ab in’s Spiel. Irgendwie sieht die Lady die ich mir erstellt habe doch nicht so cool aus wie ich dachte. Mist. OK, die Technik, es fühlt sich an als wäre VSync an. Harte Inputverzögerung. Und die Mausgeschwindigkeit? Finde ich nicht. Egal weiter. Alles blinkt und leuchtet super anstrengend. Die Hintergrundgeräusche überdecken irgendwie die Gespräche. Die Leute reagieren überhaupt nicht auf mich. Ich laufe erstmal 10 Minuten durch die Lobby weil es irgendwie eh niemanden interessiert. Wenn ich mich ducke dunkelt das Bild ab. Ist das ein Fehler? Nee scheint ein Feature zu sein. Irgendwas scheint in Europa oder genau Frankfurt gewesen zu sein, sagt mir ein TV an der Wand …
Dann ab in den Fahrstuhl. Irgendwer labert mich übers Telefon oder irgendeine Kommunikationstechnik an. Meine Figur „V“ antwortet scheiße laut. Keiner im Fahrstuhl reagiert darauf. Ist wohl normal. Dann hält der Fahrstuhl. Aus Spaß steige ich nicht aus. Ist auch allen egal und der Fahrstuhl bleibt stehen. Ich bin halt die Hauptfigur. Durch den einen Dude kann ich durchgehen, der hat irgendwie keine Kollision. Dann labert mich ein Typ an. OK man muss also Antworten wählen. Mochte ich noch nie, außer bei Life is Strange. Aber wusste man ja vorher. Antwort A ist „Sorry, kann gerade nicht reden, muss los“. Aber nicht mit mir. Ich quetsch den Typen erstmal richtig aus. Antwort bzw. Frage B, C, dann D. Gut. Dann muss ich doch A drücken um weiterzukommen. Also nach einem langen Gespräch sagt sie dann also „Sorry, kann gerade nicht reden, muss weg.“. Wat? Wir haben doch gerade 5 Minuten gelabert.
Dann geh ich weiter. Uh, hej hej, jemand reagiert auf mich: „Hey, don’t look. It’s Jenkins Girl“. Gut, das bin wohl ich. Nach der NPC das gesagt hat renne ich noch zehn mal gegen sie gegen, ist irgendwie allen egal. Ist also nicht so interaktiv hier und alles andere als immersiv. Ach und meine Schuhe hören sich an wie holländidsche Holzklötze.
Dann geht es raus „in die weite Welt“ oder besser mit einem Gefährt durch die Stadt. Erste Eindruck? Mh. Nicht besonders spektakulär. Boah und jetzt schon wieder der Sound. Irgendwelche Nachrichten laufen, da spricht wer durch den Funk und … ich muss auf Deutsch wechseln, ich versteh zu wenig. Soweit erstmal zu meinem Anfang.
Noch ein paar Sachen die mir nach dem Durchspielen eines verdammt guten Red Dead 2 so aufgefallen sind:
- Beim fahren bewegt der Fahrer das Lenkrad nicht
- Es fühlt sich an als wenn man 10 km/h fährt
- Die Dialoge haben so lange Pausen, fühlt sich aufgesetzt an
- Beim klassischen „du nimmst den linken ich den rechten“ bewegt sich der NPC nicht, bis man eine Attacke macht und dann ploppt er direkt hinter dem anderen Gegner auf
- Der NPC geht durch geschlossene Türen wenn man die noch nicht aufgemacht hat
- Dialoge und Geschehen passen nicht zusammen. Beispiel: „Das sieht mir nicht nach einer Festnahme aus„, und im Hintergrund wurden schon alle erschossen während sie das noch so überlegt
- Mitfahren fühlt sich an wie auf Schienen
- Wenn man Leute anspricht antworten sie zwar, aber gucken einen dabei nicht an
- Wenn Leute rauchen oder irgendwas mit dem Mund machen, bewegt dieser sich nicht
Gut, soviel zu meinem schlechten Einstieg. Wie gesagt, ich erwarte noch ein richtig gutes Spiel. Sobald es wieder Grafikkarten zu kaufen gibt gebe ich dem Spiel mal einen zweiten Anlauf. In den Weihnachtsferien wollte ich aber unbedingt irgendeine Story durchspielen. Eigentlich lag schon A Plague Tale: Innocence auf der Platte bereit. Im Sale bei EPIC gab es dann aber noch Fallen Order, was ich auch schon immer gerne spielen wollte. Dann schließe ich noch kurz davor The Mandalorian ab und es ist entschieden: Mein nächstes Spiel ist Star Wars Fallen Order.
Willkommen im Schrott: Star Wars Fallen Order
Die Spiel beginnt nach einem minimalistischen Menü und der Einstellung nach Schwierigkeitsgrad, Helligkeit und Audio-Output-Typ bereits ein paar Sekunden nach Start. Die Musik im Menü ist dezent und man weiß erstmal nicht was einen erwartet. Dann starte ich und schlüpfe direkt in die Rolle von Camaron Monaghan (bekannt als Ian aus der TV-Serie Shameless). Hier zieht Respawn mit dem Trend und der Hauptcharakter ist einem realen Darsteller nachempfunden. Alleine die Wahl eines eher unbekannten Darstellers gefällt mir hier schon mal. Ich mochte sein Schauspiel immer, aber es ist erstmal völlig offen wie er hier seine Rolle spielt. In Cyberpunk spielt Keanu Reeves übrigens mit, aber das weiß ja sicher jeder. (Anmerkung aus der Redaktion: Ich hab den bei CP77 noch nicht getroffen, also keine Ahnung was er da für eine Rolle spielt).
OK zurück zum Spiel. Es geht los mit einem klassischen „geh von A nach B“ und dabei lernt man Springen und Klettern. Yea, Klettern wie in Tomb Raider, das gefällt mir schon mal. Der Schauplatz ist übrigens ein riesiger Raumschiff-Friedhof, willkommen im Schrott, was aber überhaupt nicht auf die Grafik zutrifft. Klar profitiert das Spiel hier schon mal von meiner Star Wars Euphorie, aber das Szenario eines Schrottplatz klingt ja erstmal öde. Doch nach ein paar Sprung- und Rutscheinlagen ein Blick über die Oberfläche des Planeten oder was davon noch übrig ist: bedeckt mit riesigen Sternenzerstörern und anderen Raumschiffen. Dazwischen ein Loch wo Tentakel rauskommen, irgendein Planeten-Alien. Sieht mega geil aus.
Mein Begleiter ist am Start übrigens mein Chef in der Abwrack-Truppe, irgendein Alien-Futzi. Das es ein Außerirdischer ist gefällt mir, nachdem bei The Mandalorian für meinen Geschmack viel zu viele Menschen in den wichtigen Rollen gespielt haben. Gut, also es geht weiter, ohne groß zu spoilern: zackige Action und das Spiel eröffnet uns die Main-Story. Alles linear aber doch ziemlich abwechslungsreich schon zu Beginn und es macht Spaß bei den gescripteten Szenen zuzuschauen. Ich bin voll drin und könnte auch direkt Battlefront II wieder installieren um auch im Multiplayer in eine grandios umgesetzte Star Wars Welt einzutauchen.
Dann spielt der Bursche noch Aliengitarre und ich weiß, dieses Spiel wird nicht lange liegen und will durchgespielt werden. Und jetzt reicht es auch hier. Ich glaube meine beiden komplett unterschiedlichen Ersteindrücke sind rübergekommen. Wir sehen uns dann heute Abend auf Rebirth Island oder Dust2.