Seit Anfang an spielen wir PUBG im TPP Modus (Third Person Perspective). Alle die mit uns gespielt haben, haben zu unseren Gunsten oder zumindest während sie mit uns gespielt haben von FPP (First Person Perspective) gewechselt. Jetzt hat sich eine leichte Dinner-Flaute bemerkbar gemacht und die kleine PUBG Depression hat eingesetzt. Ich beobachte die Entwicklung eines Verlangens auf mehr Chancengleichheit und faire Matches, welche man wohl im FPP Modus zu finden meint. Schauen wir mal was die beiden Modi so unterscheidet.
FPP als Wahlmodus für Multiplayer-Shooter
PUBG war mein erstes Spiel das ich im Multiplayer in der Third-Person-Ansicht gespielt habe. Da gab es noch Star Wars Battlefront von DICE, wo man frei wechseln konnte, aber ich glaube bis auf die Helden mit Lichtschwertern und der Macht, habe ich dort auch nur die First-Person-Ansicht genutzt.
Im Singleplayer ist das anders. Dort funktionieren einige Spiele einfach besser wenn man seinen Charakter sieht. Beispiel gefällig? Tomb Raider, Max Payne, Mafia, GTA, Assassins Creed usw., es gibt eine ganze Stange an Spielen bei denen man seinen Charakter einfach auch sehen muss um so z.B. besser mit der Umgebung agieren zu können, wie bei AC das klettern oder das Gestikulieren bei einem GTA. Einen Multiplayer haben diese Spiele auch, aber bis auf GTA Online waren die für mich nie der Rede wert.
Im kompetitiven Multiplayer hingegen habe ich Team und Taktik Shooter immer nur in der First Person Ansicht gespielt. First Person heißt auch nicht gleich First Person. Zum Beispiel die Kameraführung in diesen Spielen kann sich stark unterscheiden. So hat jedes Game sein Spielerlebnis über die Jahre optimiert oder funktioniert auf seine einfache Art und Weise. Da gibt es ein mal die realistischeren Varianten mit den neuen Battlefield-Teilen, wo man beim Laufen mitschwingt, seine Hände, Arme und Beine bei Animationen sieht. Auf der anderen Seite die funktionale Variante wie Beispielsweise in CS:GO, bei der es keine Animationen gibt (Leitern hochklettern) und man sich im Sprung bewegen kann (nach rechts, links, stoppen). Bei Call of Duty oder einem Doom (2016) liegt ein Schwerpunkt auf Schnelligkeit und Spielfluss. So haben diese Spiele die für ihre Zwecke perfekte Technik gefunden.
Kommen wir zu PUBG. Player Unknowns Battlegrounds ist erschienen nur mit dem TPP Modus. Das war noch in der Early Access und die Spieler haben sich von Anfang an einen FPP Modus gewünscht um das Ganze wettkampffreundlicher zu machen. Bluehole ist dem dann relativ schnell nachgegangen und der Modus hat von Anfang alle überzeugt die auf das hochumworbenen Chicken Dinner aus waren. Bluehole ging dann noch einen Schritt weitergegangen und organisiert bis heute mehrere große Turniere und eSport Events, um PUBG so auch in Asien fördern zu können, wo eSport groß geschrieben wird. Der eSport Shit ist natürlich auch im Rest der Welt angekommen, und so ist in Foren jeder als Amateur verpönt der nicht FPP spielt. Dabei gab oder gibt es bei den Turnieren immer FPP und TPP Turniere, die jeweils beide von den Teams gespielt werden müssen.
Aber warum ist das so? Warum ist der FPP Modus wettkampffreundlicher?
Die Fakten: Vor- und Nachteile der jeweiligen Modi
Ganz offensichtlich ist bei der TPP der Vorteil um Ecken und über Hinternisse hinweg gucken zu können. Das fördert Camper, bringt aber auch andere Herausforderungen mit sich. Ich habe mich umgehört und fasse in Stichpunkten zusammen.
FPP Modus
positiv:
- Chancengleichheit: Durch die First Person View kann man Gegner nur spotten wenn man selbst auch gesehen werden kann.
- Schießen fühlt sich natürlicher an. Weniger Fails durch panische Reaktionen weil man überrascht wurde und im TPP erst ein mal auf ADS wechseln muss.
negativ:
- Movement & Spielgefühl: PUBG ist als TPP Spiel erschienen und das merkt man im Movement deutlich. Schwammige Bewegungen, das Gefühl das man Schwebt wenn man springt. Fühlt sich unnatürlicher an.
- Auto fahren: Ja, das ist ein VS. und macht im TPP einfach mehr Bock
TPP Modus
positiv:
- Bessere Übersicht durch die Kameraperspektive
- Taktik: da sich das Vorgehen durch den 3rd-Person Blick über Hindernisse mehr um das Positioning und Entscheidungen dreht („wo als nächstes hin, wo ist man sicher?“)
- Relaxede Atmosphere: Man wartet mehr, spiel defensiver da man mehr Überblick hat. Alle Winkel abdecken, Bier aufmachen, labern und entspannen.
- Auto fahren: Ja, macht einfach mehr Spaß in der Außenansicht
negativ:
- Random Death durch 3rd-Person Camper
- Ungleiche Chancen auf den Sieg wenn man durch Camper gekillt wird oder jemand in der Endzone so lange campen kann bis er den optimalen Winkel hat
- Langeweile weil wenn man das Dinner will, sollte man am besten ultra safe spielen und das kann, gerade wenn man immer in der Safezone ist, sich bis zum Endgame ziemlich in die Länge ziehen
Fazit
Ich hoffe ich habe mich neutral gehalten. Beide Modi haben ihre Vor- und Nachteile. Wobei ich die hier genannten eher darauf beziehen würde, wie sich der jeweilige Modus spielt. Ein echter Nachteil ist nur das „gammelige“ Spielgefühl im FPP, was wohl auch der Hauptgrund für mich war, PUBG nie im First-Person Modus gespielt zu haben.
Also: möchte man mehr Aktion, mehr Kills und faire Chancen auf das große Dinner – möchte man mit den ganz großen Mitspielen und auch mal von WackyJacky im Stream getötet werden – dann fällt die Wahl auf FPP. Wer mehr auf Fun aus ist, z.B. mit den Autos ein bisschen Scheiße bauen will oder andere Spieler mit irgendeiner dreckigen Taktik verarschen will (Brücken-Vixer), die entspanntere Atmosphäre sucht, Bier trinken will und mehr Zeit mitbringt, für den ist dann wohl eher der TPP Modus etwas. (Hier empfehle ich noch meine News „Früher war PUBG irgendwie lustiger“ vom August)
Hat man mehrere Kompagnons die unterschiedliche Ziele bei PUBG haben, dann sollte man letztendlich mit beiden Modi vertraut sein. Das ist mein persönlicher Fazit und in Zukunft werde ich mich wohl auch mal mit dem FPP Modus vertraut machen müssen. Bis demnächst auf dem Battleground!