Am Wochenende fanden in Oakland die diesjährigen Finals der Intel Extreme Masters statt, die IEM Oakland 2017. Die IEM ist die Spitzenklasse der ESL und zu vergleichen mit einem Grand Slam im Tennis: Jedes Turnier bietet ein Preisgeld von 250.000 US$ und wer 4 von 10 Titeln holt bekommt den Grand Slam. Letztes Jahr haben die Ninjas in Pyjamas in Oakland gewonnen. Gespielt wurde dieses Jahr aber nicht nur CS:GO, sondern auch PUBG versucht sich derzeit im eSport.
Live eSport wird es endlich ins Fernsehen schaffen! @ProSieben überträgt heut Abend um 23:15 mit #ranEsports die @IEM Oakland 2017! Einschalten! #Werbung pic.twitter.com/2ZSAb8zPVu
— BIG (@BIGCLANgg) November 19, 2017
CS:GO in allen deutschen Medien
Ich hab’s mir gestern Nacht mal volle Kanne gegeben. Im Online-Stream von Pro7 ab 23.15 Uhr das ganze Finale angeschaut. Betreut wurde die Sendung von einem Kerl von ran eSport (sonst jeden Donnerstag um 00.05 Uhr) und gob_b vom neuen deutschen Erfolgsclan BIG als Berater. Caster waren Knochen und zonixxx von 99damage. Nach dem ich also um vier Uhr im Bett war, hier mein Fazit für diese erstmalige Übertragung im öffentlichen deutschen TV.
Erstens: die Zielgruppe. Das sind definitiv nicht wir gewesen. Das hat man wohl auch nicht erwartet und so wird das wohl auch nicht wieder stattfinden. Sondern es war viel mehr als Werbung für ran eSport gedacht und für Menschen die sich überhaupt nicht mit CS:GO oder generell Computerspielen auskennen. Und genau so war die Übertragung auch aufgebaut: Selbst auf der letzen Map wurde immer noch wiederholt was eine Eco-Round ist und das nur wir als Zuschauer die Spielerumrisse durch die Wand sehen können. Was mich und alle anderen CS:GO’ler genervt hat, war sicherlich für die paar verwirrten nachts auf Pro7 genau richtig und vielleicht bleibt da ja bei einigen ein positiver Eindruck zurück.
Zweitens: Zukunft in Deutschland. Was jetzt hoffentlich einige raffen werden, das eSport eine globale Geschichte ist. So feiern die ganzen hauptsächlich jungen Amis-Kids in der großen Halle und springen vor der Kamera rum, so wie wir das halt kennen. Ein deutsches Team oder überhaupt ein Spieler aus Schland war nicht vertreten. Und trotz der ESL One Cologne haben die meisten sicher noch nie von CS:GO gehört. Jetzt zu sehen das es in „Amerika“ so groß ist, weckt bei manchen sicher das Interesse und falls sie dann auf Collogne stoßen, könnten sie merken das eSport ja eigentlich auch schon in Deutschland angekommen ist!
Drittens: Vergleich zum Rest der Welt. Jo ist klar, Asien ist noch mal etwas anderes. Aber ansonsten sind die skandinavischen Länder in Sachen eSport um längen weiter mit der Öffentlichkeit als der Rest Europas. Über die Amis kann ich nicht viel sagen, die Komerz-Affen machen eh alles mit was ihnen auf den Teller gelegt wird. Nun würde ich aber behaupten eSport ist in Deutschland bereits größer als in den anderen EU-Ländern, nur eben nicht richtig von der Öffentlichkeit anerkannt. Zu tief sitzen die Wunden von den Spacken aus Politik und Medien nach der Killerspiel-Debatte. Nun hat sich aber im Untergrund – was ja auch Quatsch ist weil es schon öffentlich ist – die Computerspiel-Szene verdammt groß entwickelt und gestärkt. Mit der Ausstrahlung auf Pro7 wird gezeigt, was aus den ehemaligen Kellerkindern und Zockern geworden ist, ganz getreu dem Motto „welcome to the future“.
Fazit: War nett zu sehen was die Jungs da im Fernsehen machen. Die Szene wird weiter wachsen, viele Kids haben mit ihren Eltern geguckt. Wem’s nicht gefallen hat, der hat höchstwarscheinlich einfach umgeschaltet und den wird es auch in Zukunft nicht interessieren.
PUBG versucht sich im eSport
Fetzig war auch, dass es nach dem CS:GO Finale auch noch eine Übertragung von der letzen Runde des PUBG-Turniers gab. Dabei gab es nämlich kein Achtel-, Halb- und Finale, sondern es wurden 8 Runden gespielt und man sammelt Rundenübergreifend Punkte. Natürlich gibt es auch welche für das Chickendinner, ansonsten sind aber eher langes Überleben und Abschüsse wichtig. Preisgeld 200.000 US$, wovon 60k an Platz 1 gehen.
Gespielt wurde mit 80 Leuten in 4er Squads, also insgesamt 20 Teams. Viele große Clan-Organisationen stellen derzeit auch ein Team für PUBG, so z.B. Cloud9, TSM, NiP und FaZe am gestriegen Sonntag. Gewonnen hat Triple A (aAa oder against all authority, alter französischer Clan). Hier gibt es das Finale anzusehen, allerdings die Original-Übertragung und nicht die von Pro7 (die gibt es nicht öffentlich), was aber sowieso viel geiler ist, da die Moderatoren nicht noch das Spiel erklären müssen wie es bei der Sendung auf Pro7 getan wurde.
Meine Meinung zu PUBG im eSport: Kacke. Es ist langweilig zuzugucken. Man bekommt einfach keinen Überblick bei 80 Spielern. Man verpasst deren Taktik, welche dauernd angesprochen wird und aus technischer Sicht ist der Spectator-Modus auch grottig.
Sollten diese Probleme aber behoben werden, denke ich das es trotzdem keinen Sinn macht in PUBG ein eSport-Event zu auszutragen, da es einfach zu viele Zufallsfaktoren für einen fairen Wettkampf gibt. Aber (sehr) viele aktive Spieler wie bei PUBG bringen eben auch solche Ideen und Interessen mit sich. Was meint ihr?
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Eine persönliche Anmerkung noch im Anschluss, die wohl nicht in den (halbwegs) neutralen Artikel gehört: Warum können die Boys von 99damage fast Alle (daboo ausgenommen) kein „sch“ aussprechen? „Techniche Pause“ oder „Jetzt sei mal nicht so becheiden“ klingen einfach sau dämlich. Sprachfehler? Das Gegenstück zum „sch-ten“ in niedrigeren Bildungsschichten?